Fünf
Freunde gehen spazieren. Unter einem Apfelbaum am Weg liegen zehn
Äpfel. Sie stürzen sich darauf, es kommt zu einer Rauferei, fünf
Äpfel werden zertrampelt, am Schluß hat einer zwei Äpfel, drei
haben je einen Apfel, einer geht leer aus. Ein anderer Spaziergänger
hat die Szene beobachtet und meint, wenn es friedlich abgegangen
wäre, hätte ein jeder zwei Äpfel bekommen. Gemeinsam jagen ihn die
fünf Freunde davon, was er sich denn einmische, er verstünde nichts
davon und solle sich um seinen eigenen Kram kümmern. Nachts, in der
Herberge, kann keiner schlafen. Einer hat Angst, daß ihm sein Apfel
geklaut wird. Drei grämen sich, weil sie nicht beherzter gerauft
haben, sonst hätten sie vielleicht auch zwei Äpfel ergattert. Und einer kann
nicht schlafen, weil ihm der Magen knurrt. Der einzelne Passant liegt
wach und ärgert sich, weil er sich hat fortjagen lassen.
Ein
prima System, sagt die Wirtschaftswissenschaft, Konkurrenz belebt das
Geschäft. Jeder bekommt, was ihm zusteht, Leistung muß sich lohnen,
ohne daß jemand zum Denken gezwungen wird, was die Sache nur unnötig
kompliziert macht. Richtig gut geht es den Mäusen unterm Apfelbaum:
Stille Teilhaber, shareholder value.
(Inspiriert von Jessy durch ein Gespräch über einen Songtext)
(Inspiriert von Jessy durch ein Gespräch über einen Songtext)
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