„Man
sollte Menschen nicht immer gleich für dumm halten, manche haben
einfach nur öfter Pech beim Denken.“
Der
Spruch hat mir auf Anhieb gut gefallen, meine Selbstachtung
profitiert. In Diskussionen
wie
auch am Schachbrett bin ich zeitweise vom Pech verfolgt, nehme es
jetzt aber als atypisches Phänomen von singulärem Charakter wahr.
Ein
Blick ins Küchenregal brachte mich auf die Idee, einen Vorrat an
guten Ideen für Notzeiten anzulegen, übersichtlich sortiert und
beschriftet wie Konservendosen, den Öffner stets griffbereit
daneben. In politischen Debatten, einem intellektuellen Minenfeld,
hilft die Dose „junge Erbsen mit Möhren“: Diplomatisches
sowohl-als-auch, für jeden Geschmack erträglich, mit der Option, es
könnte noch was Festes zum beißen kommen.
„Früchtecocktail,
gezuckert“: Ein paar Nettigkeiten in länglicher Büchse, damit es
nicht zu plump wirkt. Fürs Schach eine Dose Billiggulasch mit
abgelaufenem Verfallsdatum: Kein Wunder, daß ich verloren habe, so
krank, wie ich mich fühle. Es ist in der Tat ausgeschlossen, einen
gesunden Gegner mit ungetrübter Freude über die eigene Leistung zu
besiegen. Und dann noch eine besonders große Dose, wenn auch
verdächtig leicht, unbeschriftet, die ich mit den Worten
Ich-hab-da-eine-Idee-muß-aber-nochmal-drüber-nachdenken vorzeigen
kann. Wilhelm Busch schrieb dazu: „Und da das ganze ein Symbol,
kann es nicht schaden, wenn es hohl.“
So
kann die Erleuchtung im Notfall aus der Büchse kommen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen