„Ich
werde bei Euch sein alle Tage bis ans Ende der Welt“
Das
hat ein Mann aus einfachen Verhältnissen versprochen, der Essen
verteilt hat, Kranke gepflegt und Menschen getröstet. Gemeint war:
Macht es genauso, dann geht es euch besser.
Die
Methode hat sich bewährt, man muß nur in die Hände spucken und was
tun.
Die
Sage vom Kaiser im Berg gibt mehr her: Barbarossa sitzt nach getaner
Arbeit im Kyffhäuser, sein Bart ist mit den Jahrhunderten durch den
Tisch gewachsen, wenn er gebraucht wird, kommt er zurück, ein
gütiger Übervater, der alles richten wird, wenn wir es vermasselt
haben.
Doch
so einfach wird es uns leider nicht gemacht: Im Berg lauert ein
brauner Riese aus Eis, der sich schon mal hat rufen lassen. Zwölf
Jahre hat er sich ausgetobt, die Kälte ist bis heute zu spüren.
Herrenmenschen hoffen heimlich, wieder auf seinen Schultern sitzen zu
dürfen, die schlichteren Gemüter freuen sich, daß es ihren Feinden
an den Kragen geht, während sie selbst zertrampelt werden, wenn er
herauskommt.
Erlösungsphantasien
müssen wachsen können, wenn das Selbstvertrauen schrumpft. Sonst
wirkt die Medizin nicht mehr. Wahre Größe zeigt der Blick ins
Portemonnaie, auf dem Kontoauszug steht genau zu lesen, bis zu
welcher Sprosse auf der großen Leiter der Erlösung man schon
geklettert ist. Daß solche Leitern ins Nichts führen, fällt
unterwegs nicht auf.
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